2016 Bilanz / Perspektive BauWesen Engagement von Jürgen Lauber
Zwischenbilanz + Perspektiven Engagement gegen (Bau)Unwesen – Januar 2016
Was wurde erreicht? Wie geht es weiter? Was passierte 2016?
Ignoranz beendet – Handlungsbedarf unbestritten
Seit April 2013 befasse ich (www.JLauber.ch) mich mit dem Thema Bauwesen/ BauUnwesen. Ab April 2014 habe ich ein Sabbaticaljahr voll diesem Thema gewidmet. Aus dem angestellten Manager wurde eine freier Publizist. Bisher habe ich für das Engagement gegen das Deutsche BauUnwesen zirka zwei Mannjahre und 150k Euro aufgewendet (zwei Bücher + Website + Gadgets). Substantielle Unterstützer und Sponsoren für das Engagement habe ich keine. Damit gibt es auch keine Abhängigkeiten. Ich erfreue mich einer grossen, wachsenden Zahl von Sympathisanten, die verdeckt mitwirken, um beim Bauen in Deutschland mehr Redlichkeit, Qualität und Effizienz zu erreichen. Das betrifft eine Branche mit 300 Mrd. Euro Jahresumsatz und mehr als 2.5 Mio. Mitarbeitern.
Am System des staatlich verordneten BauUnwesens hat sich bislang nichts substantiell geändert. Aber es wurde zu einem Thema für viele Presseveröffentlichungen, Veranstaltungen und Organisationen. Mit der Thematisierung des Bauens wurde durch die Inhalte der BauUnwesen Website und Bücher auch ein genereller Grundkonsens bezüglich eines Handlungsbedarf erreicht. Kein wacher Journalist oder ehrlicher Politiker wird mehr bestreiten, dass Deutschland ein systembedingtes BauUnwesen hat. Das Problem wurde erkannt und akzeptiert. Ein Erfolg des BauUnwesen Engagements ist dabei eine Entlastung der deutsche Bauleute und Baubranche als Problemursache. Es liegt nicht am Prozess bzw. an der Technik des Bauens selbst oder an den bauenden Menschen, dass wir in Deutschland so viele Probleme haben. Die Umstände für Bauprojekte müssen geändert werden.
Die Politiker bekommen nun Druck von vielen Seiten
Das Ende der Ignoranz zeigt sich durch wachsenden Druck. Teile der Presse beginnen neben der typischen Skandalberichterstattung über Schuldige bei Bauprojekten, Fehler auf Baustellen und anrüchige Bauunternehmen endlich auch, Grundsätzliches als Problemursache zu Thematisieren – Fehlende Ehrlichkeit und systematische Intransparenz.
Im Mai 2015, also einen Monat bevor Minister Dobrindt das 108-seitige belanglose Ergebnis der zweijährigen Baureformkommission präsentiert, verabschieden die Präsidenten der Deutschen Rechnungshöfe ein wirklich denkwürdiges Papier. Die Allmacht der Politiker beim Bauen hebelt nicht nur den gesunden Menschenverstand, sondern auch alle gesetzlichen Vorgaben aus. Es gibt für die Politiker legale Wege, sich nicht an die eigentlich guten Gesetze halten zu müssen. Die Präsidenten der Rechnungshöfe sehen die Ursache der Probleme bei Bauprojekten in dem systematischen Nichtbeachten der rechtlichen Vorgaben. Dieses Unwesen beim öffentlichen Bauen wird flächendeckend festgestellt.
Wie geht es 2016 weiter?
Leider wurde 2015 kein Sponsor/Unterstützer gefunden. Die Umsätze aus Medienverkäufen sind eher bescheiden. Die Fördermaßnahmen sind bislang nicht effizient. Ich kann für BauUnwesen niemanden anstellen oder für PR bezahlen. Bleibt alles an mir hängen. 2016 werde ich meinen Zeitaufwand für BauUnwesen von über 70% auf 30% reduzieren. Das Internet muss als Verkaufs- und Verbreitungskanal zum Selbstläufer werden. E-Medien müssen dazu attraktiver verpackt und weiter gestreut werden. Daran arbeite ich. Dabei kann jeder mithelfen, in dem er diesen Beitrag teilt und diese Website in der eigenen Firmenseite und Social Media Seite verlinkt. Danke.
Nachfolgend: Einige Eindrücke von Vorträgen im Rahmen des Engagements gegen das BauUnwesen und für ein besseres Bauwesen in Deutschland. Die Macht der Umstände muss gutes und auskömmliches Arbeiten für Bauleute ermöglichen.
Gesellschaftliche/politische Bilanz nach 18 Monaten Wirken als Publizist gegen das BauUnwesen in Deutschland
Der Versuch, ein System wie das Bau(Un)wesen zu ändern, ist wohl der beste Weg, ein System wirklich kennen und verstehen zu lernen. Es war ein interessanter Nebeneffekt meines Engagements.
Meine Sicht auf Menschen in Presse, Politik und Wirtschaft hat seit 2013 eine enorme Entwicklung gemacht. Positiv ist die Erkenntnis der Macht der Umstände auf Menschen. Ich beziehe Verhalten inzwischen viel weniger auf den Charakter bzw. die Persönlichkeit eines Menschen und schaue viel mehr auf den Kontext. Ernüchternd und besorgniserregend erkenne ich das Wirken der Politik und der Presse in Deutschland.
Deren Kombination macht Deutschland zu einer „Alternativlosdemokratie“, in der das Staatswesen vergammelt. Mehrheiten werden zum Nachteil des Gemeinwohls und der öffentlichen Ordnung gesichert. Politiker mit Macht reagieren reflexartig, statt geplant und systematisch für das Gemeinwohl zu agieren. Das Gemeinwohl ist wie ein riesiger See, aus dem alle nach Kräften schöpfen.
Die normalen Politiker kennen die gravierenden Missstände und Fehlentwicklungen. Sie fühlen sich aber hilflos und sind hoffnungslos. Sie lassen sich von Karriere und Versorgungssicherheit korrumpieren. Genauso wie der normale Bürger, der von Wohlstand und staatlicher Unterstützung korrumpiert ist. Er engagiert sich nicht, solange es der eigenen Familie gut geht. Die Ignoranz (drei Affen) wird zur komfortablen Strategie. Beim Bauen fallen die systematischen Missstände/ Fehlentwicklungen im Staatswesen wegen der Offensichtlichkeit der „Krankheitssymptome“ unangenehm auf. Wegschauen ist schwer. Ein Publizist, der schonungslos aufklärt, tut weh und macht Angst.
Deutschland krankt an Intransparenz und mangelnder Öffentlichkeit beim staatlichen Wirken. In Kombination mit der Ignoranz der Bevölkerung entsteht kein wirklicher Druck zu grundlegenden Änderungen. Die Arbeit der Presse wirkt destruktiv statt konstruktiv. Die engagierten Politiker leiden darunter. In die Öffentlichkeit kommt, was bezahlt bzw. gesponsert wird, was absolut neu und skandalös erscheint. Die Meinungen der Hauptmedien sind an einem regierungsfreundlichen Mainstream orientiert. Echten Streit und echte Debatten gibt es weder in großer Politik noch großer Presse. Vor wirtschaftlich starken Personen/Organisationen nehmen Journalisten Rücksicht, aus Furcht vor juristischen Repressionen bzw. wirtschaftlichen Nachteilen, bei offensichtlich Schwachen wird dafür umso härter berichtet.
Die Regelung der Parteienfinanzierung, die endlose Kanzlerschaft ohne Begrenzung, die 5%-Klausel und der Presseeinheitsbrei führen zu einer politischen Sklerose in Deutschland, die man auch wohlwollend als Stabilität bezeichnen kann.