Widersinn. Blödsinn. Sparen sogar bei AMEV
Der Staat hat beim Bauen seine Kompetenz weg gespart. Die Baulobby springt ein.
Die öffentliche Hand verschwendet beim Bauen und lässt das Bauwesen verkommen. Die kostspieligen Folgen tragen Mieter, Eigentümer und Steuerzahler.
Die öffentliche Hand ist in einem globalen Sparmodus. Politiker gewinnen Wahlen, indem sie sich mit der Streichung von Beamtenstellen überbieten. Die verbleibenden Beamten sind durch tausendseitige Vorschriften gegängelt und werden mit dem Pauschalverdacht der Korruption gefügig gehalten. Die öffentliche Bauverwaltung hat wirklich zu viele Bauten zu unterhalten und zu viele Baustellen zu betreiben. Ohne genug loyale Beamten und eigene Fachleute müssen essentielle Aufgaben an externe bzw. temporäre Kräfte vergeben werden. In einer bekannten deutschen Stadt mit Architekten als OB wurde ermittelt, dass in der Führung von Bauprojekten extern einkaufte Leistungen um 40% teurer sind als Eigenleistungen. Dass Sparen beim Bauwesen sehr teuer wird, kann die Politik dem Bürger jedoch nicht verkaufen.
Der Königsweg beim Umgang mit knappen Ressourcen ist die technische Standardisierung. Der AMEV ist eine bundesweite Organisation der öffentlichen Bauverwaltung durch Vereinheitlichung günstiger und sichere zu machen. Für das gesamten öffentliche Bauwesen der Länder, Städte, Gemeinden und des Bundes gibt es genau eine Vollzeitstelle dafür (www.AMEV-online.de). Diese Stelle soll das Einsparpotential von mehr als 40 Mrd. Bauvolumen durch Standardisierung realisieren.
Der Staat reißt durch „Sparen“ allen Bauherren, Eigentümern und Mietern Löcher ins Budget
Es gibt eine Sparmethode der öffentlichen Hand, mit der sie sich selbst und allen Bauherren, Mietern und Eigentümer in die Tasche greift. Es geht um das Sparen beim Erarbeiten von Verordnungen und Normen.
Der Staat hat die Normierung interessierten Unternehmen und Verbänden überlassen. Diese Normen erlangen durch das Fehlen eines privaten Baurechtes in Deutschland automatisch die Wirkung von Gesetzen. Diese werden so geschrieben, dass sie umsatzsteigernd für diejenigen wirken, die darin investieren. Das Gemeinwohl und das Wohl von Mietern, Bauherren und Betreibern sind sekundär. Finanzkräftige Hersteller unterstützen Ingenieurbüros, wissenschaftliche Institute, politische Parteien und auch einzelne Politiker, damit Normen und Verordnungen in ihrem Sinne sind. Das wird nicht einmal mit böser Absicht gemacht. Diese Art des Sponsoring ist oft sogar nötig, damit das Sinnvolle und Notwendige passiert, damit Schlimmeres durch staatliche Stümperei vermieden wird. Der Industrie, Architekten und beratenden Ingenieuren sei dafür Dank.