Mehr-Wert-Baukultur für besseres Bauen
Gute Baukultur - für ein erfolgreiches Bauprojekt
Mehr Wertschöpfung = besser bauen
Wenn Sie Ihr Bauvorhaben sinnvoll planen, macht es das Bauen für alle wertvoller – nicht nur finanziell.
In einer menschlichen Gemeinschaft gilt das als Teil der Kultur, was deren Mitglieder als normal und üblich empfinden. Die Kultur bestimmt damit in einem grossen Ausmass das Verhalten einer Gruppe und ihrer Mitglieder.
Die staatliche Kultur eines Landes ist bestimmend für das Wohlergehen der Bevölkerung. Sie ist für den Wohlstand eines Landes wichtiger als dessen natürliche Ressourcen wie z.B. Rohstoffe, fruchtbares Land, Bevölkerungszahl. Denken Sie an ressourcenarmen Ländern wie Israel und Schweiz im Vergleich mit ressourcenreichen Rohstoffländern wie Kolumbien und Venezuela.
Im Wirtschaftsleben bestimmt die Unternehmenskultur die Produktivität und Qualität. Die Geschäftsleitung und die Eigentümer tragen dafür die Verantwortung. Auch beim Bauen ist die Baukultur für Produktivität und Qualität entscheidend.Die Rolle der Geschäftsleitung beim Bauen hat der Bauherr. Da beim Bauen öffentliche Interessen tangiert werden und viele Firmen beteiligt sind, gibt der Staat beim Bauen durch viele Verordnungen und Gesetze einen umgangsreichen Handlungsrahmen vor. Der Staat gibt damit der Baukultur schon eine starke Grundprägung. Der Bauherr kann als Chef eines Bauprojekts über sein Verhalten, durch Regeln und die Auswahl der am Vorhaben beteiligten Auftragnehmer innerhalb des staatlichen Rahmens seine eigene Baukultur ausgestalten.
Ist die staatlich vorgeprägte Baukultur auf das Ziel des Bauherrn ausgerichtet, kann er sich für seine Bau-Unternehmung darauf verlassen, dass sich die Beteiligten entsprechend verhalten.
Auch Erst- oder Gelegenheitsbauherren werden mit wenig Mühe und geringem Risiko Bauwerke effizient, termingerecht und in guter Qualität erstellt bekommen. Deshalb ist es wesentlich, zu wissen, unter welchen Prämissen der Staat mittels Verordnungen und Gesetzen die Baukultur vorprägt.
Mehr-Kosten Baukultur - Die staatliche Art, ein Bauprojekt zu planen
Mit unklarem, unrealistischen Bausoll losbauen
Die Vorprägung der deutschen Baukultur durch den Staat ist sehr stark. Der Staat greift stark ein und mischt überall mit.
Die staatliche Vorprägung der Baukultur ist durch die Bedürfnisse staatlicher, politischer Bauherren geprägt. Bei prestigeträchtigen Vorhaben wollen sie bauen können, was sie wollen, wie sie wollen und zu beliebigen Kosten, ohne jemals dafür zur Verantwortung gezogen zu werden. Die vielen ausufernden öffentlichen Bauprojekt zeigen, wie gut das Bedürfnis politischer Bauherren in Deutschland durch die staatliche Vorprägung der Baukultur befriedigt wird.
Wie schädlich dies gesellschaftlich und finanziell ist zeigt die Elbphilharmonie Kosten – Gesamtbilanz.
Damit ist diese leider völlig unpassend für die privaten und gewerblichen Bauvorhaben, bei denen Bauherren primär Effizienz und Qualität wollen. Professionelle, nicht-staatliche Bauherren entwickeln deshalb möglichst eine eigene, wertorientierte Baukultur. Einmal- und Gelegenheitsbauherren sind jedoch der staatlichen Baukultur ausgeliefert und lassen sich entsprechend leicht zum Verpfuschen ihres Bauprojektes verleiten.
Das öffentliche Bauwesen wird vom Drauflosbauen ohne klares, vollständiges Bausoll bestimmt. Das Bausoll soll laufend veränder- und erweiterbar sein. Über die Mitarbeit beim einem unvollständig beschriebenen öffentlichen Bauprojekt entscheidet nur der Angebotspreis und nicht die Eignung. Damit wird das Budget unrealistisch klein und als Folge sind sogenannte Kostenexplosionen normal, also Teil der öffentlichen Baukultur. Ein effizientes, zuverlässiges und gutes Bauen ist so kaum möglich.
Mehr-Wert-Baukultur = systematisch besser bauen
Klares,stabiles und sinnvolles Bausoll bei Baustart soll Normalfall sein
Diese Website tritt für Mehr-Wert Baukultur ein. Sie soll helfen, dass mehr in diesem Sinne gebaut wird. Der staatliche Handlungs- und Gestaltungrahmen soll in Richtung Mehr-Wert-Kultur und weg von der Mehr-Kosten Kultur entwickelt werden.
Mehr-Wert Baukultur basiert auf Respekt für die Besonderheit und Dynamik von Bauprojekten. Allen Beteiligten bzw. Mitentscheidern sollte bewusst sein, was entsteht, wenn dem Wesen des Bauens zuwider gehandelt wird.
Das Grundbestreben von Mehr-Wert Baukultur ist es, den Beteiligten die Wertschöpfung im Bauprozess zu erleichtern. Entscheidungen, Regelungen und Planungen sollten darauf abzielen, Bauleute soweit wie möglich von Unnötigem und Störendem zu entlasten. Damit steigt die Effizienz und Qualität beim Bauen.
Ausgangpunkt aller Überlegungen soll der einzelne Mensch im Bauprojekt sein. Je höher seine Wertschöpfung pro Arbeitstag auf der Baustelle ist, desto mehr Geld kann er verdienen und desto mehr Wert kann sein Auftraggeber bekommen.
Es geht deshalb darum, eine Baukultur zu schaffen, die Baubeteiligte gut auslastet, ohne sie zu überlasten, fordert, ohne zu überfordern und bei unvermeidlichen Fehlern robust und flexibel reagiert. Eine Baukultur muss darauf ausgerichtet sein, Überlastungen, Überforderungen und Streit systematisch zu vermeiden. Fehlerquellen durch Unklarheit oder Komplexität gilt es systematisch zu reduzieren. Die unvermeidlichen Fehler menschlichen Tuns werden akzeptiert und korrigiert.
In einer Mehr-Wert Baukultur gelten folgende drei Dinge als normal und üblich – Danach streben die Baubeteiligten, dies sollte in technischen und rechtlichen Regelwerken entsprechend abgebildet werden.
1. Klares Bausoll
Es muss vorher, also beim Planen des Bauprojekts, klar und bekannt sein, was gemacht werden soll. Ist heute mit 3D-Simulation so einfach wie noch nie.
2. Stabiles Bausoll
Während der Arbeit ändert sich das Ziel unwesentlich.
3. Sinnvolles Bausoll (Zeit/Kostenbudget)
Die Beteiligten haben ausreichend Kompetenz und Ressourcen, um die Chance auf Erfolg zu haben.
Die ebengenannten Punkte sind bei staatlichen Bauvorhaben die Ausnahme. Im Zustand kollektiver, organisierter Unverantwortlichkeit sind einfachste Voraussetzungen für effizientes und gutes Bauen nicht gegeben. Gebaut werden muss trotzdem. Darum prägt der Staat über einen Überschwang an Verordnungen und Gesetzen eine Baukultur, die genau in die Gegenrichtung von Mehr-Wert Baukultur wirkt. Die staatliche Art, ein Bauprojekt zu planen, fördert mehr Kosten. Bauen wird stark verteuert. Unklares Bausoll, laufende Änderungen und hoffnungslose Unterbudgetierung werden zum Teil des normalen Baugeschehens (Link: Bericht der Rechnungshöfe des Bundes/Länder zum Baumanagement).
Damit dies nicht offensichtlich wird, wird eine systematische Intransparenz und Geheimniskrämerei beim Bauen gepflegt. Möglichst viel verdeckt halten ist die Maxime. Effizienz braucht jedoch Transparenz. Nur aus Fehlern und belastbaren Daten kann gelernt werden. Deshalb sind Transparenz, Offenheit und Nachvollziehbarkeit die Eckpfeiler für Mehr-Wert Baukultur. Aus Transparenz wächst Vertrauen und gutes Bauen braucht Vertrauen.
Mit Mehr-Wert Baukultur kann beim Bauen nichts Wesentliches mehr schiefgehen.
Denn das Bauen selbst ist im Grunde eine der besterforschten und -beherrschten Tätigkeiten. Die grundlegenden Techniken sind bekannt und robust. Das Grunddesign ist immer gleich und wird nur noch variiert.
Die Tätigkeiten des Bauens selbst sind einfach und sicher, aber die Leitung eines Bauprojektes bzw. einer Baustelle als Gemeinschaftsleistung ist sehr anspruchsvoll und fehleranfällig.
Das liegt an einer hohen Interaktion und Abhängigkeit von wirtschaftlich unabhängigen Baubeteiligten. Bei diesem kreativen und nie komplett vorhersehbaren Schaffensakt wird auf engem Raum und über eine längere Zeit ein einmaliges Produkt erschaffen.
Damit dies trotzt hoher Unbestimmtheit und Unvorhersehbarkeit funktioniert, braucht es eine gute Baukultur.
Mehr-Wert Baukultur fördert das Positive von Menschen
Wer in einer guten Kultur lebt und arbeitet, passt sich im Verhalten an und entwickelt Fähigkeiten, die geschätzt werden. Das gilt auch für Baukultur. Mehr-Wert Baukultur fördert wertorientiertes, kooperatives Verhalten und regt die Entwicklung von wertvollen Fähigkeiten an. Sie bringt die Stärken und das Positive eines Menschen zur Wirkung.
Wer in einer üblen Kultur leben und arbeiten muss, passt sich zwangläufig auch an. Wenn dann noch hoher situativer Druck entsteht, machen Menschen beim Bauprojekt planen und ausführen auch sehr schlechte Dinge. Das Handeln repräsentiert dann nicht das Wesen der Person, sondern bildet deren Arbeitsumstände ab. In einer üblen Baukultur mit Auftragsvergaben bei nicht kostendeckenden Preisen, bei unklarem, sich ständig ändernden Bausoll entstehen ganz natürlich Situationszwänge, in denen Menschen schlecht handeln. Wer das nicht will, sollte, anstatt nach Schuldigen zu suchen, besser nach Mehr-Wert Baukultur streben. Das bringt das Positive der Menschen zur Wirkung.